Betrachtung zur Kunst-Oper Der Schwarze Schwan und das Mondsichelmädchen

Die Oper Der Schwarze Schwan und das Mondsichelmädchen ist dem großen Baumeister, Maler und Planer Karl Friedrich Schinkel sowie Franz von Assisi gewidmet. Der Sonnengesang des Franz von Assisi leitet die Oper ein und endet mit einer Betrachtung des universalen Denkers und Künstlers der Renaissance, Leonardo da Vinci. Der Sonnengesang ist ein Ausdruck der höchsten Form der Versöhnung mit sich, dem Leben, den anderen Menschen, der Natur, mit Gott und den Religionen dieser Welt.

Franz von Assisi legte nicht nur allen irdischen Besitz ab, versuchte die Religionen miteinander friedlich zu vereinen; sein Lebenswerk würdigte 1980 Johannes Paul II., in dem er ihn zum Patron des Umweltschutzes und der Ökologie ernannte.

Was verbindet unsere Kulturen, unsere Länder, unsere Städte, welchen gemeinsamen Auftrag haben wir für die junge Generation und deren Zukunft und welche Verantwortung am Ende für die Erde, die Menschheit in der Globalisierung, für den Fortschritt unter dem Primat von Wissenschaft und Technik.

Es geht um eine Ethik und Moral mit humanistischem Anspruch;
um Gesellschaftsmodelle, die sich immer wieder neu auf den Prüfstand begeben müssen;
es geht um Liebe, als allumfassender Ausdruck von Brüderlichkeit und Nächstenliebe;
um den alten Wertekatalog der Tugenden;
es geht um Liebe als Ausdruck der Achtung vor der Schöpfung.

Zum Kontext

Im 21. Jahrhundert haben Wissenschaft und Religion ihr Verhältnis zueinander neu bestimmt. Die Überlieferungen der biblischen Genesis, wonach Gott im Anfang das Licht geschaffen habe, wird von der modernen Kosmologie bestätigt. “Die Kosmologen behaupten, gestützt auf die allgemeine Relativitätstheorie, dass das Universum am Anfang von sehr heißer elektromagnetischer Strahlung- und nur von solcher erfüllt war: von Photonen, also von Licht. Wie aus der Bibel, so ist auch von den modernen Astrophysikern zu erfahren, dass die Materie erst nach der Erschaffung des Lichtes entstanden ist. Dieses Licht aber, das Photon, lässt sich leichter als Geist und Gedanke denn als Materie oder Energie bestimmen. Im Anfang also, auch das bestätigt die moderne Physik, war der Geist, der Logos. Und schließlich Max Planck, Erfinder der Quantenmechanik und Teilchen-Physik:

es gibt keine Materie an sich! Nicht die sichtbare, aber vergängliche Materie ist das Reale, Wahre, Wirkliche, sondern der unsichtbare, unsterbliche Geist….Da aber Geistwesen nicht aus sich selbst sein können, sondern geschaffen worden sein müssen, so scheue ich mich nicht, diesen geheimnisvollen Schöpfer ebenso zu nennen, wie ihn alle alten Kulturvölker der Erde früherer Jahrtausende genannt haben: GOTT

(Joachim Ernst Behrendt Die Welt ist Klang S.96/97 Rowohlt Taschenbuch Verlag)

Die metaphysische Betrachtung ist mit den größten wissenschaftlichen Leistungen untrennbar verbunden und stellt eine starke Antriebskraft für den Fortschritt der Erkenntnis dar.

In besonderer Weise tritt das Schaffen des Franz von Assisi (1182-1226) hervor, der zu einem ganz neuen Verhältnis zur Natur fand. Der Sonnengesang ist ein Gebet, eine Andacht und steht als Grundlage für ein einvernehmliches Leben zwischen Mensch und Natur. In diesem Sinn ist der Sonnengesang ein klares Bekenntnis zu Natur und Materie, zur stofflichen Wirklichkeit als einer Schöpfung Gottes. Aus naturwissenschaftlicher Sicht, ist der Mensch Sternenstaub.

 

Artikelbild Bildrechte Gunnar Conrad

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